Warum der Darmstädter Weltkulturerbeantrag scheitern wird.

Ein schreiben der BÜRGERINITIATIVE – SOS Mathildenhöhe Darmstadt:

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Partsch
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freunde der Mathildenhöhe,

herzlichen Dank für Ihr Antwortschreiben, das Sie unserem offenen Brief vom 21.4.2012 entgegnet haben.
Leider sehen wir die von uns benannten Probleme des im Namen der Stadt Darmstadt in Vorbereitung befindlichen Antrages auf Aufnahme in die deutsche Tentativliste keineswegs entkräftet. Wir finden uns vielmehr in unseren Befürchtungen bestätigt, dass sowohl die unterbliebene, aber notwendige Bürgerbeteiligung, als auch Mängel in dem vermeintlich wissenschaftlichen Gutachten zu einem abschlägigen Bescheid des Darmstädter Antrages auf Aufnahme in die Tentativliste, respektive die Liste des Weltkulturerbes führen werden.

I.
Der Leiter des Hessischen Landesamtes für Denkmalpflege, Herr Prof. Dr. Gerd Weiß, hat in einer Reihe von Vorträgen in Darmstadt stets betont, dass seitens der Entscheidungsgremien in Sachen Weltkulturerbe gewissenhaft auf die Einbindung und Unterstützung durch die Bürgerinnen und Bürger des antragenden Ortes geachtet wird.
Die Stadt Darmstadt hat in einer Informationsveranstaltung am 29. Februar 2012 der Bürgerschaft zwar den aktuellen Stand der Dinge vermittelt, diese aber zu keiner Zeit aktiv in den Prozess der Entscheidungsfindung eingebunden, geschweige denn sich deren Unterstützung versichert.
Sie, sehr geehrter Herr Partsch, sind als Oberbürgermeister und Kulturdezernent der Stadt Darmstadt dafür verantwortlich, dass nicht nur die dringende Empfehlung des Landesamtes für Denkmalpflege, sondern auch Ihr eigenes Wahlversprechen missachtet wurde: die bürgerschaftliche Einbindung in Fragen übergeordneter Bedeutung.
Die Bürgerinitiative ‚SOS Mathildenhöhe‘ hat Sie in der vergangenen Stichwahl um das Amt des Oberbürgermeisters der Stadt Darmstadt auch unter dieser Prämisse zur Wahl empfohlen und sieht sich nun – eingedenk der unbesprochenen und nicht beantworteten Punkte, die bis zur Abgabe des Antrages am 1. August 2012 von der Bürgerschaft nicht mehr hinreichend diskutiert, geschweige denn akklamiert werden können – getäuscht.

II.
Sie haben in Ihrem Antwortschreiben erwidert, dass „das kunsthistorische Gutachten von Prof. Werner Oechslin eine wissenschaftliche Expertise sei, die sich an Fachleute richtet“. Ähnliches lesen wir im Vorwort besagten Gutachtens, dort wird diesem ein ‚höchst wissenschaftlicher Rang‘ bescheinigt.
Dieser Klassifizierung widerspricht der Beirat der Bürgerinitiative ‚SOS Mathildenhöhe‘.

1.
Architektur und Geist der Mathildenhöhe

1.1.
Prof. Oechslin benennt als Kronzeugen den Maler und Kunsthistoriker Fritz Burger, der als Student seine Eindrücke von der Künstlerkolonie in der Schrift «Gedanken über die Darmstädter Kunst 1901» veröffentlichte. Burger lobte die Reformidee, die Architektur jedoch klassifizierte er als „bedauerliche Fehlleistung“ und meinte, Olbrich „vertusche mit Ornamenten die architektonische Armut“ der verschachtelten Häuser.
1.2.
Prof. Oechslin ist der Ansicht, Burger habe die Argumentation für die Mathildenhöhe als Weltkulturerbe vorweggenommen und kommt zu dem Schluss, dass nicht die Artefakte, d.h. die ‚überkommenen Bauten Olbrichs‘, sondern der Geist der Künstlerkolonie das «Monument» sei.
Dem widerspricht der Beirat der Bürgerinitiative ‚SOS Mathildenhöhe‘.
Wir finden diese Herleitung abstrus und halten es für geradezu aberwitzig einen Kronzeugen ins Feld zu führen, der das Werk Olbrichs, also des Mannes, dem wir überwiegend die Mathildenhöhe in ihrer heutigen Form zu verdanken haben, als „bedauerliche Fehlleistung“ abklassifiziert!
1.3.
Den Geist der Künstlerkolonie sieht Oechslin im kreativen Experiment und behauptet, der Großherzog habe hierfür als Mäzen den finanziellen Freiraum geboten.
Dem widerspricht der Beirat der Bürgerinitiative ‚SOS Mathildenhöhe‘.
In Wirklichkeit hatte der Großherzog ein klares Programm: „Mein Hessenland blühe und in ihm die Kunst“. In erster Linie kam es dem Fürsten auf das ökonomische Wachstum seines Landes an, das er durch eine neuartige, produktive Interaktion von Kunst und Handwerk ankurbeln wollte. An diesen Auftrag waren die Künstler gebunden. Dabei mussten sie die Grundstücks- und Baukosten selbst tragen. In den Kaufverträgen der Grundstücke war festgelegt, dass die neuartigen Häuser mitsamt ihren Einrichtungsgegenständen bis zur Eröffnung der Ausstellung «Ein Dokument Deutscher Kunst» im Mai 1901 fertig gestellt sein mussten. Diese Bedingung war mit einer Konventionalstrafe von 25% des Kaufpreises plus 4% Zinsen verknüpft. Die Künstler standen also unter einem enormen Zeitdruck.
Innerhalb weniger Monate mussten sie nicht nur ihre Ideen ausführungsreif konkretisieren, sondern auch Handwerkerbetriebe und Unternehmer finden, die bereit waren, Entwürfe und Ausführungen zu bezahlbaren Verkaufspreisen in ihr Programm aufzunehmen. Die Vorstellung, dass die Künstler unter diesem Zeitdruck und mit den erheblichen Risiken experimentierend laboriert hätten, ist weltfremd und nicht wissenschaftlich. Mit einer einzigen Ausnahme mussten alle Grundstückserwerber die Konventionalstrafe bezahlen. Christiansen beispielsweise knapp 5.800,– Mark. Sein Honorar dagegen betrug nur 3.800,– Mark.
1.4
Die Gartenstadt
In seinem Gutachten verortet Oechslin eine «Gartenstadt», die bedeutender Fall der neuen Bewegung auf der Mathildenhöhe sei. Die soziologischen Ideen der Gartenstadt fänden sich in der entwickelten Bebauungsform wieder.
Dem widerspricht der Beirat der Bürgerinitiative ‚SOS Mathildenhöhe‘.
Die teuren Künstlerhäuser und die Bauten einiger begüterter Bürger auf der Mathildenhöhe sind gerade der Gegenbeweis! Als Wohn- oder Mietmodell für die unteren und mittleren Schichten der Bevölkerung – so die eigentliche Idee der Gartenstadt – handelt es sich bei der Mathildenhöhe nicht.
Die programmatischen Ideen von Ebenezer Howard «Tomorrow, a peaceful path to social reform» lassen sich ebenso wenig auf der Mathildenhöhe verwirklicht finden, wie die grundlegenden Gedanken von Theodor Fritsch «Die Stadt der Zukunft». Der Versuch Olbrichs, im «Hohlen Weg» (1906) diese Gedanken in einer Siedlung zu verwirklichen, musste scheitern. Er ist – im Gegensatz zum sozialen Ansatz – zu einem Refugium der oberen Schichten der Bevölkerung entartet.

2.
Nachhaltigkeit der Mathildenhöhe

Oechslin behauptet in seinem Gutachten, dass der internationale Architektenkongreß des Jahres 1947 in Darmstadt, bzw. die Darmstädter Gespräche und auch die Meisterbauten nicht nur im räumlichen Zusammenhang zur Mathildenhöhe stünden, sondern auch den direkten Anschluss an die Ereignisse kurz nach 1900 suchten.
Der Mathildenhöhe sei ein präziser Ort in der Geschichte der Entwicklung der Moderne zugewiesen, und deren Bedeutung in diesem weiteren Zusammenhang unter Beweis gestellt.
Dem widerspricht der Beirat der Bürgerinitiative ‚SOS Mathildenhöhe‘.
2.1
Der internationale Architektenkongreß in Darmstadt 1947.
Ernst Neufert, 1938-45 Mitarbeiter im Führungsstab des Generalbauinspektors (GBI) Albert Speer und übergangslos Anfang 1945 Professor an der TH Darmstadt, organisierte 1947 den ersten internationalen Architektenkongreß in Deutschland, an dem Architekten aus Europa und USA teilnahmen. Die deutsche Beteiligung wurde dominiert von Protagonisten der Architekturelite des Dritten Reiches. Prominent war Paul Schmitthenner, der über seine Ingenieurbauten der Reichsautobahn referierte. Zentrales Thema war die Ingenieur-Ausbildung. Das hier der Geist der Mathildenhöhe gewirkt haben soll, lässt sich aus der Literatur nicht verifizieren. Im Gegenteil: die persönliche und fachliche Zerrissenheit der Architekten trat offen zutage.
2.2
Darmstädter Gespräch, Ausstellung, Meisterbauten.
Um die Veranstaltungen von 1951 richtig zu verstehen, muss man die Vorgeschichte kennen.
Gleich nach Kriegsende wurde Prof. Peter Grund als Leiter des Wiederaufbaus der total zerstörten Stadt ausersehen. Grund, 1933 als Direktor der Düsseldorfer Akademie berufen, organisierte 1937 mit «Schaffendes Volk» die erste demonstrative Ausstellung der Blut- und Boden-Architektur des Dritten Reiches und baute die «Schlageter-Siedlung».
Seine Wiederaufbaupläne für Darmstadt legte er am 11.9.1949 dem damaligen OB Ludwig Metzger vor. Sie sahen die komplette Umstrukturierung der alten Residenzstadt vor mit Achsen und Ringstraßen. Das Schema entsprach den Wiederaufbau-Richtlinien des GBIs Albert Speer. Die historische Ost-West-Achse ‚Residenzschloß-Luisenplatz-Rheinstraße‘ durchkreuzte er mit einer pompösen Nord-Süd-Achse Frankfurter Straße-Luisenplatz über einen Rathausplatz anstelle des ehemaligen Palaisgartens hin zu den parabolartigen Flügeln eines Ypsilon-Hochhauses (Meisterbau!), in dem die neue Stadtregierung residieren sollte. Um freie Bahn zu haben, ließ er kurzerhand die wiederaufbaufähige Ruine des Alten Palais’ abreißen und zerstörte den historischen Charakter der einzigen großstädtischen Platzanlage Darmstadts. Für die Veröffentlichung seines Planes schlug er eine Ausstellung 1951 vor. Das fünfzigste Jahr nach 1901 war also zuvörderst seinen Wiederaufbauplänen gewidmet, nicht dem der Künstlerkolonie.
Inzwischen war Ludwig Engel Oberbürgermeister geworden, der eine andere Kulturpolitik verfolgte. Beraten von Otto Bartning, wurde die Ausstellung neu konzipiert, das Projekt «Meisterbauten» geschaffen und durch ein zweites Darmstädter Gespräch erweitert.
Prominenter Redner war Paul Bonatz, der auch mit dem Entwurf einer axialsymmetrischen nachklassizistischen Tonhalle in der Meisterbau-Reihe vertreten war.
Bonatz hatte zusammen mit Schmitthenner 1926 die Werkbund-Ausstellung
«Weißenhof -Siedlung», die sich ausdrücklich auf die Mathildenhöhe berief, als «undeutsch» skandalisiert. Das Ensemble von Wohnhäusern der Avantgarde der klassischen Moderne (u.a. Mies van der Rohe, Le Corbusier, Gropius, Scharoun) sah er als «Vorort von Jerusalem». Zusammen mit Schmitthenner entwarf er 1933 als Gegendemonstration die Kochenhof-Siedlung mit völkisch-bodenständigem Bauten.
Bonatz polemisierte gegen Scharoun, der als einziger in seinem Schulbau-Entwurf gewisse Parallelen zu den Reformideen von 1901 zeigte. Entsprechend der körperlichen und geistigen Entwicklung der Schulkinder entwarf er eine Abfolge von Räumlichkeiten, in der die Pädagogik-Reform zu verwirklichen wäre. Bonatz verunglimpfte den Entwurf Scharouns als Fabrik für einen Homunkulus.
Der längste Beitrag des Gesprächs kam vom Philosophen Heidegger. Er hatte wahrlich nichts mit dem Geist der Mathildenhöhe zu tun, vielmehr mit dem des Biedermeiers und dem Ungeist der dreißiger Jahre.
Das Durchschnittsalter der sieben Künstler der Künstlerkolonie war 1901 29 Jahre, das der 1951 am «Darmstädter Gespräch» beteiligten Architekten lag über 60. Bei aller Unterschiedlichkeit der «Kolonisten» einte sie ihr Programm. Die Architekten der Meisterbauten und die Redner des Gesprächs hatten dagegen die konträrsten Biographien: Protagonisten der Moderne kontra Prominente der Blut- und Boden Architektur. Mit Mühe und Konzilianz konnte Otto Bartning eine offene Auseinandersetzung verhindern, wie sie ein Jahr zuvor beim 1. Darmstädter Gespräch an der Tagesordnung war. Groteskerweise glaubt Oechslin, „gerade in diesem Konflikt habe der Gründungsgedanke der Mathildenhöhe seine Fortsetzung gefunden und seine Gültigkeit bewiesen“.
2.3.
Meisterbauten
Für Oechslin gehörte das Ledigenhaus Neuferts «zweifelsfrei zum Monument Mathildenhöhe», weil es beispielhaft sei „für das Bewusstsein der nachfolgenden Generation der Ereignisse von 1901“.
Die Wohnhäuser von Olbrich und Behrens waren aus den Bedingungen und Bedürfnissen der Bewohner zu individuellen Baukörpern entwickelt worden. Ernst Neufert hat sein Wohnheim als Exemplifizierung seiner berühmt gewordenen «Bauentwurfslehre» geplant. Die konsequente Normierung aller Bereiche des Wohnens unter extremer ökonomischer Sparsamkeit fordert auch einen normierten Bewohner: männlich, 20-30 Jahre alt, unverheiratet. Die Darmstädter fanden dafür das passende Wort: «Bullenburg». Eine solche Planung war und ist nicht «im Bewusstsein von 1901» erfolgt, sondern das Gegenteil.
2.4.
Die Kranichsteiner Ferienkurse
Mit einigem Recht verweist Oechslin auf die berühmten Ferienkurse für Neue Musik. Sie haben Darmstadt als «Stadt der Künste» erstmals nach dem Krieg international bekannt gemacht. Dass diese Leistung nicht allgemein gewürdigt wurde, erhellt die Tatsache, dass Oberbaudirektor Grund zur Finanzierung der Ausstellung 1951 die Haushaltsmittel für die Ferienkurse mit der Bemerkung umwidmen lassen wollte, «die Neue Musik habe keine Resonanz in der Bevölkerung».

Eingedenk der unterlassenen Einbindung der Darmstädter Bürgerschaft und einer mangelhaften ‚Expertise‘ – der wir nicht nur in vielen Punkten ihre Wissenschaftlichkeit absprechen, sondern ob ihrer indirekten Desavouierung von Olbrichs Bauten vorwerfen, geradezu kontraproduktiv zu sein – befürchten wir, dass der Darmstädter Antrag auf Aufnahme in die Weltkulturerbliste scheitern wird.

Er scheitert nicht aus Mangel an welterbewürdiger Bausubstanz, sondern weil man diese geradezu herabwürdigt und in einen historisch-kulturellen Kontext stellt, der so nicht vorhanden ist.
Dies hätte verhindert werden können, wenn man die Bürgerschaft zeitig eingebunden und nicht erst (nach ‚bewährter Darmstädter Manier’!) dann informiert hätte, als alle Entscheidungen getroffen waren.
Die Bürgerinitiative ‚SOS Mathildenhöhe’ lädt Sie, sehr geehrter Oberbürgermeister Partsch, alle Verantwortliche, Stadtverordnete und interessierte Bürger zu einer Bürgerversammlung ein, die wir für Dienstag, den 4. Juli 2012, 19.30 Uhr im Foyer des Fachbereichs Gestaltung der Hochschule Darmstadt, Olbrichweg 10, angesetzt haben.
Dort sehen wir mit großem Interesse Ihren Ausführungen zu den Verfahrensabläufen entgegen und freuen uns auf einen munteren Diskurs der Darmstädter Bürgerschaft.

Mit freundlichen Grüßen.
Im Namen der Bürgerinitiative ‚SOS Mathildenhöhe’,
Stefan Zitzmann

5 Kommentare

  1. Schön zusammengestellt. Allerdings dürfte es ein ziemlicher Schuss nach hinten für die Bürgerinitiative sein, denn bessere Argumente GEGEN einen Antrag auf Aufnahme in die Weltkulturerbeliste könnte man kaum zusammentragen. Der lapidare Hinweis, dass es einen “Mangel an welterbewürdiger Bausubstanz” nicht gäbe, ist da sicher nicht ausreichend, dem etwas entgegenzustellen.

    Ob es sonderlich hilfreich war, Werner Oechslin Unwissenschaftlichkeit vorzuwerfen, wage ich auch zu bezweifeln. Seine Schlussfolgerungen mögen falsch sein, aber zu anderen Schlussfolgerungen zu kommen, ist nicht sofort unwissenschaftlich. Immerhin ist der Mann anerkannter Kunsthistoriker. Erst mal sollte eine schlüssige Argumentationen FÜR eine Anerkennung als Weltkulturerbe stehen, bevor man auf Oechslins Gutachten herumhackt. Am Ende könnte nämlich herauskommen, dass er das Beste aus der Sache rausgeholt hat. Ich zumindest kann bislang noch nicht sehen, wo die Mathildenhöhe irgendeines der Kriterien der UNESCO ausreichend erfüllen sollte, bin aber – im Gegensatz zu Oechslin – da nun wirklich auch kein Experte.

  2. Liebe Leute,

    der offene Brief der BI SOS Mathildenhöhe kommt mir ehrlich gesagt “besserwisserisch” vor. So nach dem Motto: Wir sind doch die eigentlichen und maßgeblichen Experten und wer uns nicht fragt, kann nichts erreichen. Bürgerbeteiligung einzufordern ist das eine – und richtig. Aber wenn sich dann diese Bürger als die Ober-Kunst/Architekturexperten gerieren, ohne die nichts geht – ist das schon ein wenig eitel, oder?. Richtig ist sicher eines: Wenn die Darmstädter nicht daran glauben, dass ihre Mathildenhöhe was ganz besonderes und auch welterbefähig ist – dann wird das nix!

    Beste Grüße

    Ludger Fittkau

  3. joh ludger,
    so isses!
    Nur musst du trennen.
    Als ebenfalls “nicht experte” ist die mathildenhöhe für mich und viele darmstädter/innen was besonderes!
    Als ebenfalls “nicht experte” ist mir, bei der haushaltslage und angedrohten kürzungen in mir geliebten bereichen (jugendfreizeiten, jugendhäuser, stadtteilbibliotheken etc…oder gar bessere besetzung der stellen im ausländeramt ;o))) jeder cent ausgabe für ne schwulstige bewerbung als “welt”kulturerbe zuviel.
    Ich mag ned mit großen hunden pissen gehn, wenn mir dabei die beine amputiert werden.(oder ähnlich)
    En zwar über ein jahr alter aber sausauguter darmechoartikel hier:

    http://www.echo-online.de/region/darmstadt/historisch/geschichte/4500-Jahre-Darmstadt;art8747,1591816

    Beste grütze vom jörg d.
    (kein experte nur mensch und heiner – kurz: “ein unvermöglicher leut”;o))

    PS: weiß jemand wer das geschrieben hat… einfach klasse!
    (hihi…. vielleicht jörg helene?)
    Vor allem der letzte satz trifft des pudels kern.

  4. @jörg d.: nee, das stammt nicht von mir ;-) … ist mir an ein paar Stellen auch etwas zu ungenau (der sogenannte “älteste Darmstädter” hat beispielsweise mit der Besiedlungsgeschichte der Stadt trotz des irreführenden Namens nun wirklich nichts zu tun).

    Aber zum Thema nochmal: ich begreife nicht, was man mit diesem Antrag eigentlich praktisch erreichen will. Geht es wirklich um den Schutz der Mathildenhöhe? Das ist doch Quatsch, zum einen hat die Bürgerinitiative selbst bewiesen, dass auch ohne das UNESCO-Siegel die Mathildenhöhe sehr gut vor unangebrachten Veränderungen geschützt wird und zum anderen ist doch jedem klar, dass wenn wirklich ein fester politischer Wille existiert, ein bestimmtes Projekt durchzusetzen, auch das UNESCO-Siegel da nichts verhindern kann, hat man ja am Elbtal gesehen.

    Wenn so was auch in Darmstadt passieren würde, hätten wir am Ende jede Menge Geld für rein gar nix ausgegeben, mal vorausgesetzt, die Mathildenhöhe würde diese Auszeichnung überhaupt erst mal bekommen. Es ist einfach unangemessen, die Bürger mit Kürzungen in unzähligen Bereichen zu belasten und gleichzeitig so ein teures PR-Projekt mit fragwürdigen Nutzen zu finanzieren. Einfach nur um dann zu sagen, Darmstadt hat ein Weltkulturerbe? Ich brauch den Segen der UNESCO nicht, um den künstlerischen und kulturellen Wert der Mathildenhöhe zu erkennen und ich glaube auch sonst niemand.

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