Uffbasse: Querdenker in Darmstadt.

Die derzeitige Covid19-Situation stellt uns alle als Gesellschaft und Individuen vor besondere Herausforderungen. Sei es im Privaten oder im Beruflichen, es ist fast jede*r in irgend einer Art und Weise betroffen. Allerdings scheint es, als würde dies bei einigen Menschen zu Kurzschlussreaktionen und fast wahnhaften Reaktionen führen. Ein gutes Beispiel hierfür sind Verschwörungsgläubige, die sich in Berlin auf die Treppen des Reichstages stellen und mit Fahnen des alten Kaiserreichs herumwedeln. Nun könnte man sagen, dass Berlin weit weg ist und mit Darmstadt nichts zu tun hat. Leider ist dem nicht so.

Seit Monaten wird unsere schöne Stadt immer wieder von den Querdenkern heimgesucht, die mit aus der halben Republik heran gekarrten Demonstrant*innen versuchen , das Bild einer Massenbewegung zu erwecken. Dabei werden auf ihren Veranstaltungen nicht nur krude Theorien zur Bekämpfung der Covid19-Pandemie geäußert, man hört und liest auch allerlei Verschwörungstheoretisches, sieht Reichsflaggen und antisemitische Plakate.

Diese querfrontige Gruppierung ist sich nicht zu schade, die Gesundheit von Risikogruppen zu gefährden oder Kinder für ihre Zwecke zu instrumentalisieren (dazu gleich mehr). Eine besonders widerliche Aktion war das Versenden von (gebrauchten?) MNS-Masken an den OB Partsch im Frühsommer.

Doch mit der gestrigen Aktion (am Mittwoch, 21.10.2020) in der Nähe eines Darmstädter Gymnasiums ist ein neuer Tiefpunkt erreicht. Diese Personen sind sich tatsächlich nicht zu schade, Schulkinder vor ihrer Schule (in diesem Fall die Georg-Büchner Schule )zu belästigen.

Wer schon früh morgens Schulkinder auf dem Weg zur Schule mit wirrer Propaganda belästigt, ohne Berechtigung ein Schulgelände betritt, Schulkinder filmt und dies ohne Erlaubnis ins Netz stellt um seine eigene wirre Weltsicht zu verbreiten, hat ganz klar den Boden für eine demokratische und zielführende Diskussion verlassen.

Es ist eine Sache, sein Recht zur Meinungsäußerung wahr zu nehmen, dies jedoch unter solch unwürdigen Umständen zu tun ist absolut inakzeptabel.

 

 

Foto: Adam Niescioruk on Unsplash