Am Freitag, 26.April 2013 veröffentlichte das Darmstadtium einige
Kennzahlen zum abgelaufenen Geschäftsjahr 2012 – siehe Pressemitteilung unter
http://www.darmstadt.de/portal/darmstadt-aktuell/article/bilanz-darmstadtium/index.htm
Auch wenn der Umsatz und die Zahl der Veranstaltungen bzw. Gäste sich einigermaßen solide entwickeln, benötigt das Kongreßzentrum auch künftig erhebliche Zuschüsse aus dem Stadtsäckel.
Die Höhe dieser Zuzahlung wird jedoch in der Pressemitteilung verfälscht dargestellt – wir haben uffgebasst und wollen dies hiermit richtigstellen:
In der Pressemitteilung heißt es dazu: „Das operative Betriebsergebnis lag bei nur 71,3 {cc6e9fa4799c65423e7b3aff9df2eb4f369581e8fac009e6ba61f9293a7cdc2c} des in der Koalitionsvereinbarung festgeschriebenen Grenzbetrags von 1 Mio. Euro Betriebskostenzuschuss. 300.000 Euro des von der Wissenschaftsstadt Darmstadt genehmigten Finanzmittelbedarfs für 2012 wurden demnach nicht benötigt.“
Mit dieser Formulierung soll wohl suggeriert werden, der städtische Betriebskostenzuschuss liege bei 1 Mio € pro Jahr und würde für 2012 nur zu 71,3{cc6e9fa4799c65423e7b3aff9df2eb4f369581e8fac009e6ba61f9293a7cdc2c} ausgeschöpft – das ist einfach unrichtig und diese Schwindelei wird versteckt hinter dem Wort „operatives Betriebsergebnis“.
Im städtischen Haushalt war für 2012 ein Zuschuss von 3,7 Mio € für das Darmstadtium eingeplant. Als man dann im 4. Quartal 2012 das Jahresergebnis besser abschätzen konnte, wurden bereits im Nachtrag zum Haushalt 2012 im Dezember schon mal 300.000 € abgeplant, d.h. der Zuschuss für 2012 wurde mit 3,4 Mio € festgeschrieben.
Diese 300.000 € Einsparung sollen jetzt wohl zum zweitenmal als gute Nachricht verkauft werden; außerdem ist es auch nur eine Reduzierung um 8 – 9{cc6e9fa4799c65423e7b3aff9df2eb4f369581e8fac009e6ba61f9293a7cdc2c} (von 3,4 Mio €) und nicht eine 30-prozentige Einsparung wie es in der Pressemitteilung (bewußt ?) suggeriert wird.
Denn der weitaus größte Teil des städt. Zuschussses ist für die Zinsen und Tilgung der hohen Darlehen zum Bau der Schepp Schachtel, nämlich mehr als 2,5 Mio € – und die werden auch noch viele Jahre so hoch bleiben. Denn solange man selbst beim laufenden Betrieb („operatives Betriebsergebnis“!!) noch rote Zahlen (700.000 €) schreibt, können Zins und Tilgung erst recht nicht erwirtschaftet werden.
Auch bei den Hinweisen auf die tolle energetische Bilanz des Darmstadtiums nimmt man es mit einigen Punkten nicht so genau bzw. sucht sich bewußt Zahlen aus, die sich positiv darstellen lassen.
Z.B. bei den Angaben zur Fernwärme – in 2012 „nur“ 600 kwh im Vergleich zu 2.500 kwh in 2008?
Die Einweihung des Darmstadtiums war im Dezember 2007 und im darauffolgenden Jahr 2008 war es mehr eine feuchte und halboffene Baustelle als ein fertiges Veranstaltungshaus – wie der damalige Geschäftsführer Krumrey immer wieder betonte.
Wenn die Fortschritte bei der Energie so toll sind, warum vergleicht man dann nicht die Jahre, in denen das Haus auch wirklich voll in Betrieb war? Warum vergleicht man hier Äpfel mit Birnen?
Wenn schon in einer Pressemitteilung Fortschritte und gute Nachrichten angepriesen werden, dann bitte schön auch korrekt und vollständig – ansonsten kommt schnell der Verdacht auf, hier solle durch unklare Formulierungen den Bürgern ein X für ein U vorgemacht werden.