Anlässlich des Schülerprotestes,
der am 15. Januar 2009 positiv und friedlich ablief
erklärt die Stadtschülervertretung Darmstadt:
“Wir werden weiterhin da hinzeigen, wo der Schuh drückt!”
Mehr als 3000 Schülerinnen und Schüler demonstrieren für gute Bildung
“Wir hätten angesichts dieser Witterungsverhältnisse niemals damit gerechnet, dass fast 3000 Schülerinnen und Schüler auf die Straße gehen, um für gute Bildung zu demonstrieren.” zeigt sich der Stadtschulsprecher Giorgio Nasseh positiv überrascht. Viele Schülerinnen und Schüler Darmstadts demonstrierten an diesem Donnerstag, dem 15.1.2009, für mehr Investitionen in die Schulentwicklung seitens der Stadt, eine Alternative zum Turbo-Abi, G8 und für mehr demokratischen Sinneswandel an Hessens Schulen.
Nasseh ist der Überzeugung, dass sich die Zahl der Teilnehmerinnen und Teilnehmer leicht erklären lässt:”Viele haben ein schlechtes Gefühl, wenn sie zur Schule gehen. Enormer Leistungsdruck, verdreckte und veraltete Gebäude sowie zu große Klassen. Da liegt es nur Nahe, wenn sie mal Druck ablassen wollen”.
Der stellv. Stadtschulsprecher Christian Ihringer gibt sich ebenfalls beeindruckt, gerade dadurch, dass so viele Jugendliche ihr Recht auf freie Meinungsäußerung genutzt haben.”Das zeigt doch, dass wir Schülerinnen und Schüler durchaus in der Lage sind demokratische Teilhabe zu übernehmen, da wir heute eines unserer edelsten Grundrechte wahrgenommen haben.” sagt Ihringer. Er sieht an Hessens Schulen ein Demokratie-Defizit, welchem schnellstens entgegengewirkt werden sollte. “Nur mit der Hilfe aller Schülerinnen und Schüler können Hessens Schulen wirkungsvoll verändert werden und das bedeutet, dass in allen schulischen Gremien die Stimmen paritätisch verteilt sind.”.
Ihringer bewertet die Aktion zwar größtenteils positiv, jedoch ist ihm eine Sache ein Dorn im Auge:”Auf einer Demonstration, auf der unter 14jähirge Kinder friedvoll und gewissenhaft für ihre Zukunft demonstrieren, konnte es die Polizei dennoch nicht unterlassen zu Filmen und damit in unsere Grundrechte einzugreifen”. Er belächelt die Ordnungshüter, die sich wahrscheinlich durch die Plakatslogans einiger Siebtklässlerinnen eingeschüchtert fühlten: ´Nieder mit G8, auf in die Schlacht! `.
Auch wurde den Mitgliedern der Stadtschülervertretung bekannt, dass die Polizei die Personalien sich friedhaft demonstrierenden Schülerinnen und Schüler kontrollierte und somit auch in Grundrechte eingriff. Die Stadtschülervertretung wertet die Vorgehensweise der Polizei als nicht tragbar und fordert eine öffentliche Entschuldigung. Trotz alle dem war der gestrige Tag ziemlich erfolgreich für die Stadtschülervertretung Darmstadt und zeige, dass Darmstädter Schülerinnen und Schüler mehr können als nur pauken.
Der Stadtschulsprecher Giorgio Nasseh zeigt sich entschlossen und kündigt an, dass dies nicht die letzte Aktion des Stadtschülerrats sein wird, um Gute Bildung für Alle einzuleiten. “Wir werden weiterhin da hinzeigen, wo uns der Schuh drückt”.