Der Darmstädter Theaterskandal im Januar 2012
Klar und unbestritten ist, dass Intendant John Dew seit Jahren ein autoritäres und repressives Regime im Darmstädter Staatstheater führt. Unbestritten ist auch, dass John Dew mit Hausverboten, Drohungen und Anfeindungen nicht sparsam umgeht. Das führte in der Vergangenheit zu Rückzügen, vorzeitigen Kündigungen und Qualitätsverlusten.
Angefangen mit dem Hausverbot an Frau Krause 2006, über das Ausscheiden von Oberspielleiter Philipp Kochheim 2008, über den vorzeitigen Weggang von Generalmusikdirektor Stefan Blunier, über den Renitenz Vorwurf an Frau Alexandra Lubchansky bis zum heutigen Ausscheiden von Generalmusikdirektor Constantin Trinks.
Kein Wunder, dass unter diesen Umständen der Streit über eine „harmlose“ Besetzungsfrage Sven Ehrke als Loge in der Oper Rheingold zu einem gepfefferten Theaterskandal eskaliert.
Nicht die Frage um künstlerische Qualitäten noch die ins Spiel gebrachten ehelichen Beziehungen der beiden Kontrahenten John Dew gegen Trinks sind die Ursachen des Konfliktes.
Nein: Der Darmstäter Theaterskandal hat allein seinen Ausgangspunkt in der unmöglichen
Art, wie Intendant John Dew sein Haus menschlich und personell führt. Der vom Ministerium eingesetzte Ermittler Hans Heinrich Grosse-Brockdorff attestiert John Dew einen absolut autokratischen Führungsstil ( Echo und FAZ 20.1.12) Selbst Schauspieldirektor Martin Appelt bezeichnet diesen Stil als monarchisch (Echo 18.1.12)
Warum sind weder das Ministerium in Wiesbaden noch der Oberbürgermeister der Stadt Darmstadt jemals eingeschritten?
Land Hessen und Stadt Darmstadt waren sich nie einig. Während 2010 die Landesregierung
John Dew mit einer lausigen 2 Jahres Verlängerung los sein wollte, drängte die Stadt mit
OB Benz, OB Hoffmann und Ruth Wagner auf eine 5 jährige Verlängerung. Heute stelllt sich die Landesregierung mit Frau Kühne- Hörmann hinter den Indendanten, während der OB
Jochen Partsch den Intendanten gern rausschmeißen würde, wenn es eine juristische
Handhabe gäbe ( FAZ 20. und 21.1.12)
Der Eingriff in eine künstlerische oder kulturelle Institution ist immer problematisch..
Sofort steht die Formel von der künstlerischen Freiheit im Raum. Nach dem Motto:
Wollen Sie mir in der Besetzungsfrage hineinreden, wollen Sie mir vorschreiben, welche
Schauspiele, welche Oper ich spiele?
Kein Mensch will da hineinreden! Sehr wohl aber glauben wir von Uffbasse, dass die Strukturen und die Auseinandersetzungen auch im Staatstheater unter Formen stattfinden, die weder Mobbing noch Repression, weder Drohungen noch Erpressungen zulassen. Wir leben in einem Jahrhundert, in dem Auseinandersetzungen einer demokratischen Gesellschaft angemessen bleiben müssen.
Leider hat Intendant John Dew unter dem Deckmantel der künstlerischen Freiheit sein autoritäres, eitles und repressives Regiment geführt.
Herr Constantin Trinks kam 2010 als Generalmusikdirektor. Diesem jungen Mann von damals 34 Jahren bescheinigen wir aus vielen Quellen gestützt, dass er zu allererst Musik machen wollte, dass er ein brillianter Dirigent sein wollte. Trinks wollte den Ehemann von John Dew wegen seiner zweifelhaften Gesangskünste nicht in der Wagneroper singen lassen. Postwendend rächte sich der Intendant John Dew, in dem er Trinks Ehefrau Alexandra Lubchansky den Gastvertrag zu kündigen versuchte.
Ohne auf fehlerhafte Details von Trinks einzugehen und ohne John Dews künstlerische Qualitäten mindern zu wollen, kommen wir von Uffbasse zu einer abschließenden Bewertung.
Trinks war der erste, der dem autoritären und repressiven Führungsstil von Intendant John Dew die Stirn bot. Er war der erste, der den Mut hatte, das Leiden, die Angst und das Schweigen vieler Mitarbeiter im Staatstheater zu durchbrechen. Er war bereit, in einer offenen und sachlichen Entscheidung einen Konflikt einzugehen. Das ist sein – wie wir finden – lobenswerter Anteil
in diesem Streit. (Bericht des Ermittlers FAZ 20.1.12)
Viele Mitarbeiter im Staatstheater sind auf Trinks Seite, ein großes Publikum hat ihn gefeiert,
das Orchester hat ihn unterstützt. Allein die Landesregierung unter Eva Kühne – Hörmann und ihr Ermittler haben den Daumen über Trinks gesenkt. Der Ermittler benutzte sogar das vertrauliche Gespräch mit Trinks, um daraus ein Strafverfahren wegen des Abspielens von Tonbändern zu konstruieren. Der Ermittler gibt John Dew die alleinige Schuld wegen seines autokratischen Führungsstiles. Trotzdem kündigt er Trinks fristlos.
Kurz: Das Ermittlungsverfahren war von vornherein abgesprochen.
John Dew bekommt 2 Aufpasser an die Seite gestellt; einer ist der Wiesbadener Bauscher.
Das Land Hessen beschließt die vorzeitige Neuausschreibung für die Stelle John Dew.
Constantin Trinks , der bereits gekündigt hat, fliegt fristlos raus.
John Dew bleibt weitere 2 Jahre bei einem Jahressalär von ca. 300 000 €.
Die Landesregierung hat ökonomisch das billige und künstlerisch das falsche Urteil gefällt.
Wir stellen fest: Das Darmstädter Theater hat Schaden genommen.
Die Stadt Darmstadt zahlt jährlich über 13 Mill. €.
Wir fordern die vorzeitige Abberufung von Intendant John Dew.
Um unsere Forderung plastisch und anschaulich zu machen, haben wir John Dew als Figur mitgebracht. Wir wünschen uns , daß der Oberbürgermeister früher und entschiedener in Zukunft eingreift, bevor so ein Typ jahrelang eine Schneise von Verunsicherung und Erniedrigung in unsere Theaterlandschaft zieht.
Wir wünschen uns mehr Einfluß und mehr Mitbestimmung in der Stadt und in den politisch gewählten Gremien. Insofern bleibt unser Blick auf den Oberbürgermeister gerichtet.
Diesem Typ muß man die rote Karte zeigen oder ihn einfach wie einen aufgedunsenen König mit einer Nadel zum Platzen bringen.
uffbasse 7.2.12 J.B.
Wenn Sie keine Ahnung vom Theaterleben haben, dann sollen Sie auch nicht einmischen