Film: “B.I.K.E.”

Hallo zusammen,

am 27.09.2011 um 20:00Uhr zeigen wir im Rahmen der VideoPunk-Reihe im ZUCKER
http://www.zuckersachen.de/

die Doku “B.I.K.E.” über den Black Label Bike Club

Im nachfolgenden dokumentieren wir einen Artikel von Judith Liere aus NEON, der kurz aber äußerst präzise den BLBC beschreibt:

“Sie sind tätowiert und betrunken wie die Hells Angels, verzichten aber auf Gewalt und Benzin: Die Mitglieder des New Yorker BLACK LABEL BIKE CLUBS machen Fahrradfahren im motorfixierten Amerika zur alternativen Protestkultur.
von Judith Liere

Alles begann mit einer verdammten Flasche Schnaps – wir waren alle betrunken, und irgendwann hatte die ganze Sache einen Namen«, erklärt Stinky den Gründungsmythos des Black Label Bike Clubs. 1992 schlossen sich in Minneapolis im Mittleren Westen ein paar Leute aus der Punk-, Hippie- und Grunge-Szene zusammen. Gemeinsames Ziel: Fahrrad fahren.

In einem Land wie den USA, in dem riesige Autos Statusobjekt und Freiheitssymbol zugleich sind, gilt die Fortbewegung auf zwei Rädern ohne Motor als etwas, das nur Kinder und Freaks tun. In New York werden lediglich 1,1 Prozent aller Fahrten mit dem Fahrrad zurückgelegt, in Amsterdam etwa sind es vierzig Prozent. Der Black Label Bike Club sieht das Radeln als politische Aussage, als Rebellion gegen eine konsumorientierte, technikbesessene, umweltverschmutzende amerikanische Gesellschaft.

Aus der Schnapsidee in Minneapolis ist mittlerweile eine landesweite Bewegung mit mehreren Ortsgruppen geworden. Viele der Mitglieder sind Künstler oder Musiker. »Wir sind keine Gang, aber auch kein Schachclub«, sagt Mikey von den New Yorker Black Labels. »Eher eine Art Familie.« In ihrem Hauptquartier »Chicken Hut«, einem Apartment im momentanen Szene viertel Williamsburg, wohnen, feiern und schrauben sie an ihren selbst zusammengebauten Rädern herum. Teure Designerbikes mit technischem Schnickschnack lehnen Black-Label-Mitglieder ab. »Das ist hier nicht irgendein beschissener Lifestylequatsch«, sagt Conrad. Die Biker leben eher nach der DIY-Bewegung der Punks, die »Do it yourself« als Gegenkultur zur passiven Konsumgesellschaft ausgerufen haben.

Die Black Labels sind nicht der einzige Bikeclub in den USA – doch im Gegensatz zu Motorradgangs wie den Hells Angels und den Bandidos rivalisieren die Clubs nicht miteinander. Regelmäßig organisieren sie gemeinsame Festivals, fahren dort Rennen und tragen »Jousting «-Wettkämpfe aus. »Jousting« erinnert an das Lanzenstechen auf mittelalterlichen Ritterturnieren. Das Publikum grölt dazu und bewirft die Kämpfer zusätzlich noch mit Bierdosen – leeren und vollen. Meistens fallen beide vom Rad, und irgendwie ist es auch egal, wer am Ende gewinnt. Das ist ja hier nicht die beschissene Leistungsgesellschaft.”

trailer zu B.I.K.E.
http://www.youtube.com/watch?v=KCASfr2PhCs

Ihr wollt mehr sehen? See you at the ZUCKER!!!


* Die Vernichtung des Nazismus mit seinen Wurzeln ist unsere Losung. Der Aufbau einer neuen Welt des Friedens und der Freiheit ist unser Ziel. * www.redradical.blogsport.de