Vom falschen Fürsten zum falschen Praktikanten
Hochstapler Jörg D. schlich sich als Berufseinsteiger in den Bundestag
Nicht nur Kleider machen Leute. Mit dem richtigen selbstbewussten Auftreten kann man viel erreichen.
Vielleicht ist es eine Adelung des Begriffs “Praktikant”, vielleicht ist der neuerliche “Karrieresprung” von Jörg D. auch mehr als Witz gemeint. Jedenfalls hat sich der aus der Presse als “falscher Fürst” bekannte Hochstapler inzwischen auch als – falscher! – Praktikant versucht.
Nach einem Bericht der “Neue Osnabrücker Zeitung” verkehrte der vermeintliche “Berufseinsteiger” nicht nur in Abgeordnetenbüros, sondern auch auf etlichen Abendveranstaltungen des deutschen Bundestages, wo er Kontakte zu Verbänden und Prominenten knüpfte. Zu Beginn des Jahres hatte Jörg D. tatsächlich ein Praktikum beim SPD-Bundestagsabgeordneten Reinhold Robbe begonnen, der inzwischen zum Wehrbeauftragten des Bundestages gewählt wurde. Allerdings entließ ihn der Politiker schon nach wenigen Tagen, nachdem der Sicherheitsdienst des Bundestags auf das zweifelhafte Vorleben des polizeibekannten Betrügers hingewiesen hatte. Dem “falschen Fürsten” alias “der Praktikant” gelang es aber im Bundestag noch einige Wochen ungestört ein- und aus zu gehen.
Ein Mitarbeiter des Bundestags gab an, der junge Mann habe sich in verschiedenen Büros “bei Kaffee und Zigaretten die Zeit vertrieben”. Da der 21-jährige Schulabbrecher ein sehr selbstbewusstes Auftreten gehabt habe und dazu ein überzeugend vornehmes Aussehen, zweifelte niemand an, dass er sich legal im Gebäude des Bundestages aufhalte. Und dort trieb er seine Praktikantenposse auf die Spitze. Immer wieder verwies der junge Mann darauf, nicht nur Praktikant des damaligen Bundestagspräsidenten Wolfgang Thierse (SPD) zu sein, sondern auch der Neffe des früheren Parlamentspräsidenten Rudolf Seiters (CDU).
Endgültig des Hauses verwiesen wurde Jörg D. erst, als ihn der Pfortendienst mit einem falschen Bundestags-Ausweises ertappte. Den angemessenen Titel “falscher Fürst” hat sich der verurteilte Urkundenfälscher übrigens in der Düsseldorfer High Society erworben, wo er sich mit falschen Adelstiteln wie “Prinz Jörg-Wilhelm-Ernst-Friedrich von Hohenzollern zu Sigmaringen” unters Volk mischte. Auch dort war er wegen seinen teuren Anzügen, einer Taxifahrerin als angeblicher Chauffeurin und besten Manieren zuerst niemandem verdächtig vorgekommen. Vor Gericht landete er, als er in Berlin allzu waghalsig Theater spielte – als Polizist und Arzt. Mit seinen Betrügereien richtete er laut Schätzungen der Polizei über 100.000 Euro Schaden an. Jetzt sitzt der “Fürst” und “Ex-Praktikant” wegen Flucht- und Wiederholungsgefahr hinter Gittern.
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Zweifelhaftes Vorleben? Nein, sonst wäre der werte Herr wohl nicht seit nunmehr fast 16 Jahren (Vorbild H. Kohl?) Oberbürgermeister der Herzen!
21? Ich hätte Dich höchstens für 19 geschätzt, schon Ende der 80er dachte ich:”Hui, geht der überhaupt schon zur Schule?”.
Beste Manieren? Nur zu bestätigen.
Polizist? Glaubwürdig.
Über 100.000 €uronen Schaden? Da simmer in Darmtown aber anderes gewohnt! Lächerlich!! Üben!!!
Aber die Stiefel hams verraten…