DICHTER AUF DER COUCH

11.4. im Raum 5, lauteschlägerstrasse 28alesung 11.4.13.

www.raum5.net

Lesung mit Hermann Borgerding & mArkus Hintzen

Ein alter, müder Mann. Sichtbar behindert. Zerbrechlich und dünn, als würde der kleinste Windhauch ihn umwerfen. Schwer gezeichnet im faltigen und narbigen Gesicht. Am Hals zwei dicke Narben, als käme er aus einem Western und wäre gerade vom Galgen abgeschnitten worden. Wenn er spricht, dann sabbert er und lispelt. Seine Anstrengungen sind nicht zu übersehen. Das Taschentuch vor dem Mund eines seiner Markenzeichen.
Und trotzdem sprüht das Leben aus seinen Augen. Trotzdem bemerkt man die Kraft und Lebenslust. Und wenn Ihr ihn zum Lächeln bringt, dann entsteht da eine spürbare Wärme.
Und Ihr hört aufmerksam zu, taucht in seine Worte und fühlt mit.

Das Leben ist scheiße. Das Leben ist wunderbar.

Hermann Borgerding bringt dies in seinen Gedichten, Texten und Blogs rüber.
Oder er versucht es. Und gewinnt in seinem Scheitern.
Er weiß nicht, ob er was zu sagen hat. Es ist ihm auch egal. Aber er sagt es, ehrlich und schonungslos.

Ein Dichter, ein Hofnarr, ein Sänger ohne Stimme. Eben Hermann

Begleitet wir er von mArkus Hintzen: immer zwischen Depression und Vorwärtsgang, Schmerz und Wut, Ohnmacht und Zuversicht. Gestreckter Mittelfinger, geballte Faust.
Den Kopf auf die Hände gestützt.
Anarchist und Weltverbesserer. Humanistischer Misanthrop.

www.hermann-borgerding.de

www.markushintzen.de.ms