da bestätigt sich doch mal wieder die von schwarz/rot gefeierte”tolle” statistik über die verringerung der arbeitslosenzahlen.
Geilo…………….der flughafenausbau ist wichtig für die schaffung neuer arbeitsplätze.
Danke FAG………………ohhh, du soziale hilfe…. ohhh, du menschenfreund…
danke…. spd… ohh, mutter, verteidiger und ernährer der arbeitenden massen!!!!!!!!!!!!
Hier ein echoartikel über die hervorragenden, menschlichen arbeitsbedingungen die mit sicherheit auch beim boden-, reinigungs-, sicherheits- , transport-…..whatever….personal auf die befürworter des FAG (“fuck”) ausbaus wartet.
darmecho vom 7.2.09
Bei Wind und Wetter auf dem Posten
Wachleute im Kelsterbacher Wald beklagen Arbeitsbedingungen – Betroffene Unternehmen lehnen Stellungnahme ab
KELSTERBACH. Diesen Job will eigentlich niemand machen. Um das Rodungsgebiet im Kelsterbacher Wald abzusichern, beauftragte Fraport die beiden Sicherheitsunternehmen Kötter und Piepenbrock. Die haben entlang der Bauzäune, die den Wald inzwischen begrenzen, im Abstand von 50 bis 100 Metern jeweils einen Mitarbeiter oder eine Mitarbeiterin postiert. Sie wachen darüber, dass kein Demonstrant unerlaubt den Bauzaun öffnet und in den Wald oder auf das bereits gerodete Gelände marschiert. Sollte es jemand dennoch versuchen, wird sofort die Polizei alarmiert, die im Wald reichlich vertreten ist und schnell zur Stelle wäre.
Die Sicherheitsmitarbeiter stehen bei Wind und Wetter auf ihrem Posten. In zwei Schichten zu zwölf Stunden rund um die Uhr. Etwa 500 Frauen und Männer. Egal, ob es in Strömen regnet oder friert; sie müssen auf ihrem Posten bleiben. Nicht einmal eine Toilette dürfe er während dieser Zeit aufsuchen, berichtete einer der Männer. Sein Essen und seine Getränke hat er in einer Tasche dabei. Seine Notdurft muss er wohl oder übel an seinem Platz verrichten.
Er spricht von unmenschlichen Bedingungen. Der Familienvater kann, obwohl er zwölf Stunden am Tag und sechs Tage in der Woche arbeitet, von dem Verdienst kaum seinen Lebensunterhalt finanzieren.
6,40 Euro Stundenlohn, die er nach eigenen Angaben verdient, reichten gerade so aus, Frau und Kinder zu ernähren. Beim Sozialamt holt er sich einen Mietzuschuss ab. Am Monatsende werde auch schon mal Hunger geschoben. Eine dort eingesetzte Frau sagte im Gespräch mit dem ECHO, wenn sie mal müsse, könne sie über Funk eine Ablösung bestellen und dann in eines der Dixi-Klos gehen.
6,40 Euro Stundenlohn – der Satz liegt weit unter der Mindestlohnforderung der Gewerkschaften. In Nordrhein-Westfalen, wo Kötter seinen Firmensitz hat, ist inzwischen ein Mindestlohn zwischen 7,53 und 12,08 Euro für das Bewachungsgewerbe vorgeschrieben. Kötter hat den entsprechenden Zeitungsartikel sogar auf der Homepage stehen.
Das Unternehmen sucht noch immer Mitarbeiter für den Bewachungsdienst am Frankfurter Flughafen, fordert auf der Internetseite “absolute Zuverlässigkeit, einwandfreien Leumund und ein gepflegtes Erscheinungsbild”. Einige Mitarbeiter haben sich aus Müllsäcken eine Art Unterstand gebaut, damit sie vor Wind und Wetter wenigstens notdürftig geschützt sind. Immerhin kommt gelegentlich ein Auto vorbei und bringt warmen Tee.
Fraport habe bei der Ausschreibung darauf gedrungen, dass alle arbeitsrechtlichen und tarifvertraglichen Vorgaben eingehalten werden, so Fraport-Pressesprecher Wolfgang Schwalm auf Anfrage. “Wir gehen davon aus, dass das auch der Fall ist.” Gerne hätte das ECHO von den beiden Unternehmen Kötter und Piepenbrock Näheres zu den Vorwürfen der Mitarbeiter erfahren.
Doch die Firmen gaben sich auf Anfrage zugeknöpft. “Wir geben dazu keinerlei Auskunft”, so Piepenbrock-Pressesprecher Jörg Schwarzwald auf Anfrage. Kötter ließ per E-Mail wissen, es würden alle arbeitsrechtlichen und tarifrechtlichen Bedingungen eingehalten. Darüber hinausgehende Auskünfte gäbe es nicht. Interessenten, die in der Kötter-Niederlassung in Frankfurt anrufen und nach einem Job im Wald fragen, erhalten zunächst keine Auskunft. Auch die Frage, was man dort verdienen könne, wird nicht beantwortet. Wer Interesse habe, solle in die Geschäftsstelle nach Frankfurt-Höchst kommen, heißt es.
Kritik gibt es unterdessen von der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi. Der zuständige Gewerkschaftssekretär Gerhard König bedauert, bisher habe sich noch keiner der Sicherheitsmitarbeiter bei Verdi gemeldet, weil sie vermutlich nicht organisiert seien.
Im Tagesdienst müssten die Mitarbeiter gemäß des geltenden Tarifvertrags für das Bewachungsgewerbe mindestens 7,17 Euro pro Stunde verdienen, im Nachtdienst mindestens 7,71 Euro. Dass die Sicherheitskräfte bei einem Zwölf-Stunden-Dienst gerade mal 20 Minuten Pause haben, wie einige der Betroffenen sagten – andere sprechen von einer Stunde – sei menschenunwürdig. Nach sechs Stunden Arbeit stehe ihnen mindestens eine halbe Stunde Pause zu.
König befürchtet, die Sicherheitsunternehmen hätten ihr Personal größtenteils über Zeitarbeitsfirmen rekrutiert. Dann müssten sie nicht den vollen Tariflohn zahlen, aber mehr als 6,40 Euro auf jeden Fall, wie er betont. Dass die Menschen bei Wind und Wetter ohne Schutz im Freien stehen, sei menschenunwürdig und niemandem zumutbar. Da müsse die zuständige Berufsgenossenschaft einschreiten.
Nach Informationen des ECHO soll die Fluktuation bei den Mitarbeitern sehr groß sein. Am zweiten Tag der Bewachung soll fast eine halbe Schicht nicht mehr zur Arbeit angetreten sein.
Hans Dieter Erlenbach
6.2.2009