Antrag und Rede: Schulung und Weiterbildung zu Diskriminierungssensibilität

Ein Antrag für die Stadtverordnetenversammlung am 20. Juli 2023. Nach Enthaltung der Regierungskoaltition (Grüne/CDU/Volt) wurde dieser durch das positive Votum von Uffbasse, SPD und Die Linke mehrheitsfähig und angenommen. Welche Dringlichkeit die geforderten diversitätssensiblen Schulungen weiterhin haben, zeigt dieser aktuelle Offene Brief des AStA TU Darmstadt.

Die Stadtverordnetenversammlung möge beschließen, der Magistrat wird gebeten,

ein Schulungs- und Weiterbildungsprogramm mit den Schwerpunkten Diskriminierungssensibilität und Diversität für die Beschäftigten der Wissenschaftsstadt Darmstadt einzukaufen und insbesondere für Mitarbeitende der Kommunalpolizei sowie Personal in Behörden mit direktem Bürger:innen- und Kund:innen-Kontakt anzubieten.

Begründung

Das Personal unserer kommunalen Behörden ist Aushängeschild der Wissenschaftsstadt Darmstadt. Mitarbeitende von Ämtern und Verwaltung sind eine zentrale Schnittstelle zwischen der Stadt und ihren Bürger:innen. Hierunter finden sich auch verschiedenen Berufsgruppen, die in ihrer Arbeit in direktem Kontakt mit Darmstädter:innen und Kund:innen stehen. Gerade hier können sich Konfliktsituationen entwickeln. Eine Belastung für beide Seiten.

Um Konfliktpotentiale abzubauen und das Verhältnis zwischen Mitarbeitenden und Bürger:innen zu stärken, soll ein Programm entwickeln werden, das entlang gesellschaftlicher Fortschritte stete Weiterbildungsmöglichkeiten bietet. Konkret zählen hierzu Geschlechtergerechtigkeit, Anti-Rassismus-Trainings, Sensibilisierungen für Antisemitismus, interkulturelle Verständigung oder auch Konzepte für diskriminierungsarme Kommunikation. Es gilt, das Bewusstsein für die Lebenswirklichkeit gesellschaftlicher Minderheiten sowie strukturelle Ungleichheiten zu schärfen. Mitarbeitenden der Wissenschaftsstadt Darmstadt wird so unterstützendes Handwerkszeug an die Hand gegeben, um den Berufsalltag zu erleichtern. Es unterstreicht die Professionalität der Beschäftigen in Ämtern und Behörden im Sinne eines respektvollen Umgangs. Abgezielt wird dabei nicht nur auf die Außenwirkung. Auch innerbetrieblich lassen sich hierüber Reibungsmomente abbauen und Perspektiven für einen nachhaltige Personalentwicklung entwickeln.

Inhaltlich bietet sich hierbei der Schulterschluss mit diversen Kooperationspartnern an. Vom Landesverband der Sinti und Roma über die Jüdische Gemeinde oder den Verein Vielbunt e.V. – in der weltoffenen Wissenschaftsstadt Darmstadt finden sich gleich zahlreiche Verbände und Institutionen, die mit entsprechender Expertise aufwarten.

Wir bitten um wohlwollende Prüfung unseres Antrags. Vielen Dank.
Kerstin Lau, Marc Arnold, Sebastian Schmitt, Carmen Stockert, Till Mootz

Rede

Kerstin Laus Rede zum Antrag findet Ihr hier im Livestream-Archiv (ab 4:36:55 bis 4:40:00): https://media.video.taxi/embed/biFf09XNdFrW?t=16597

Die Rede als PDF zum Download.

 

 

Foto: Foto von RU Recovery Ministries auf Unsplash