anspruch und wirklichkeit I

Ausschnitte aus der veranstaltung mit verteidigungsminister Jung:

http://www.echo-online.de/3/static/780314.htm

Die Taliban-Herrschaft sei unmenschlich gewesen und – das betonte er – die Bundeswehr sei auf Einladung der afghanischen Regierung zu ihrem “Stabilisierungseinsatz” ins Land gekommen.

Gar zu oft, so beklagte er, nehme man in Deutschland nur die Nachrichten über Anschläge zur Kenntnis, nicht aber, wie viele Schulen, Universitäten und Krankenhäuser dort aufgebaut worden seien.

Dass am Donnerstag trotz der Taliban-Drohungen “nach meinen Kenntnissen etwa zehn Millionen Afghanen in einem relativ stabilen Umfeld” wählen gegangen seien, wertete Jung als weiteren erheblichen Schritt zur Demokratie.

Ausschnitte aus einem interview mit Scholl-Latour:
http://www.n-tv.de/politik/dossier/Da-wird-ein-Zirkus-aufgefuehrt-article467454.html
Es ist katastrophal. Stellen Sie sich vor: Acht Jahre – das ist doppelt so viel wie der erste Weltkrieg. Und das dumme Gerede, es seien so viele   Schulen gebaut worden und es ginge den Leuten so viel besser – das stimmt ja alles nicht. Die Lage hat sich dramatisch verschlechtert!

Es ist auch eine Ungeheuerlichkeit, dass unter dem Schutz der NATO Afghanistan mit 90 Prozent der größte Opium- und Heroinproduzent der Welt geworden ist – und es weiterhin bleibt.   Während unter den Taliban die Opiumproduktion außerordentlich reduziert war; die haben nur so viel Opium angebaut, wie sie zum Ankauf von ein paar Waffen gebraucht haben.

ˆ…die westliche Demokratie ist für diese Länder nicht tauglich, das muss man endlich mal verstehen! Es gibt auch kaum Länder, die die westliche Demokratie so praktizieren wie wir sie gerne haben wollen. Nennen sie mal die Länder, die demokratisch regiert werden – außerhalb von Europa. Schon innerhalb Europas ist das teilweise fraglich.