(Bildsche is durch anklikkern zu vergrößern)
Die Stadtverordnetenfraktionen LINKE.Darmstadt und UFFBASSE trafen sich mit der Kreistagsfraktion DIE LINKE.Darmstadt-Dieburg am 8. September 10 Uhr am Darmstädter Ostbahnhof. Ziel war eine Erörterung von Möglichkeiten, an der Nahtstelle zwischen Land- und Stadtkreis eine Lösung für die Pendler aus dem Ostkreis zu finden. Denn an jedem Werktag stehen in der morgendlichen Hauptverkehrszeit Busse mit zum Teil stehenden Fahrgästen im Stau vor dem Ostbahnhof.
Eine teure Lösung ist eine Nahverkehrs-Trasse an der Hanauer Straße zwischen Heinrichstraße und Ostbahnhof. Diese Trasse würde den Raum einnehmen, der bisher für 2 zusätzliche Fahrspuren mit Fortführung in einer Nordost-„Umgehung“ frei gehalten wurde. Unabhängig von der endgültigen Wahl eines Verkehrsmittels in Richtung Roßdorf – Groß-Zimmern könnte sie ein öffentliches Verkehrsmittel am Kfz-Stau vorbeilotsen. Die Nahverkehrs-Trasse würde die Odenwaldbahn mit einer zweiten Brückenöffnung unterfahren.
Die preiswerte Lösung besteht in Maßnahmen im Bereich der Lichtsignalanlage B26/Heinrichstraße. Diese Lichtsignalanlage ist bislang nicht mit der städtischen Signalanlage Landgraf-Georg-Straße/Fiedlerweg abgestimmt. So wird die Hanauer Straße mit Individualverkehr „geflutet“ und die Busse stehen dort morgens mit im Stau. Daher kann auch die vorhandene Busspur auf der B 26 nicht effektiv genutzt werden. Die Idee besteht darin, die beiden Ampelbereiche zu koppeln und Rückstau auf der Hanauer Straße zu registrieren (z.B. mithilfe Induktionsschleifen). Dann kann die Lichtsignalanlage B26/Heinrichstraße als „Pförtnerampel“ geschaltet werden und Stau aus der Hanauer Straße herausgehalten werden. Mithilfe einer Busspur im Ampelbereich können Busse an dieser vorbeigeleitet werden (s. Grafik).
Für diese Lösung sind Überzeugungsarbeit und politischer Mut nötig! Dabei müssen Pkw-Fahrer durchaus nicht länger warten, stehen jedoch an einer Stelle, die den Busverkehr nicht behindert. Es kann davon ausgegangen werden, dass de attraktivitätsteigernde Wirkung auf den öffentlichen Verkehr zur Verlagerung von Individualverkehr führt, was insgesamt eine Stauverringerung zur Folge hat. Da eine vereinfachte Planfeststellung genügen würde, ist diese Lösung verhältnismäßig rasch umzusetzen.
In der Diskussion an Ort und Stelle erwies sich, dass schon die Zuständigkeit schwierig ist. Für die Signalanlagen B26/Heinrichstraße ist die Landesstraßenbehörde Hessen Mobil, für die die Anlage Landgraf-Georg-Straße/Fiedlerweg Stadt Darmstadt zuständig. Obwohl die Pendler des Landkreises betroffen sind, hat der Kreistag nicht mitzureden, weil das Landessache ist.
Es wurde vereinbart, dass die beteiligten Stadtfraktionen in der Stadtverordnetenversammlung eine Prüfung der preiswerten Lösung beantragen werden. Auch wird eine Fortschreibung des Verkehrsentwicklungsplans gemeinsam von Stadt Darmstadt und Landkreis Darmstadt-Dieburg angestrebt. Wie sinnvoll das ist, beweist der besichtigte Problemfall.
Dr. Wieland Weise, Uffbasse
(entgegen der Behauptung von Marc Wickel, im Echo-Artikel vom 8.9. ;-) )
die idee ist echt gut.
hoffentlich scheiterts nicht daran, dass leider viele schmalspurpolitiker gern mit der großen eisenbahn spielen.
Dumm dass damals soviel strecken abgeräumt worden sind – hat ja nur allen gehört!