603qm IN DIE DISKO – 22:00 h
Live: WOOG RIOTS (Dance-Pop/Darmstadt)
Vinyl: DJs Barock Obama vs. John McPain (indie vs. electro/white house).
Alfred Hilsberg entdeckte Blumfeld, Einstürzende Neubauten und die WOOG RIOTS. Auf seinem Label veröffentlicht die Band ihre neue Platte. Sounds like Lcd Soundsystem, Jonathan Richman, Young Marble Giants, Le Tigre und Moldy Peaches
Und hier nochen artikel über die woog riots ausse rundschau vom 16.10.08:
Frank rückwärts
Die Woog Riots geben nach ihrer Deutschlandtour ein Heimspiel /Mit dabei: eine neue CD und Heinz Erhardts Enkel
Von Frank Schuster
Knarf Rellöm. Wie bitte, das können Sie nicht lesen? Kennen Sie nicht mehr das alte Kinderspiel, den eigenen Namen rückwärts zu schreiben? Knarf Rellöm heißt richtig herum Frank Möller. Der lebt in Hamburg, und ist unter seinem Künstlernamen Knarf Rellöm ein in Independent-Musik-Kreisen gefeierter Künstler. Und ein Freund der beiden Darmstädter Silvana Battisti und Marc Herbert, die zusammen das Musikduo Woog Riots bilden. Mit dem Song “Frank Backwards” setzen sie ihm ein Denkmal auf ihrer neuen CD “PASP”. Das Video dazu gewann eine Publikumsabstimmung im Internet.
In Hamburg startete auch die Deutschlandtournee, die die Woog Riots über Köln, Düsseldorf, Augsburg, Freiburg und Saarbrücken nun am morgigen Samstag zum Abschluss nach Darmstadt führen wird. “Dem einzigen Ort, wo man das Woog in Woog Riots mit ,Oˆ” ausspricht”, sagt Herbert. Dort, wo man den Badesee nicht kenne, spreche man es englisch aus, ähnlich wie Moog, dem Nachnamen des legendären Synthesizer-Entwicklers Robert Moog.
Ihr neues Album “PASP” erscheint im renommierten Label “Whatˆ”s So Funny About”,bei dem auch die Künstler Blumfeld und Jens Friebe veröffentlichen. Es erntete in der Musikpresse gute Kritiken. “Mit viel Spielfreude produzierter charmanter Minimal-Pop. 15 wunderbare Stücke zum Mitsingen und In-die-Hände-Klatschen”, urteilt Intro. Der Musikexpress schreibt: “Eine gelungene Lektion in Sachen charmanter Anti-Popmusik. Überzeugt nicht nur mit hintersinnigen Texten, sondern auch mit eingängigen Melodien.”
Tanzen, tanzen
Das neue Werk klingt deutlich anders als das Debütalbum “Strangelove TV” (2006). Es ist grooviger; Elektro-Elemente kommen stärker zum Einsatz. Kein Wunder, dass Kritiker Vergleiche mit Bands wie den B 52ˆ”s und LCD Soundsystem zogen. Um den neuen Klang auch live umzusetzen, haben Battisti (Gesang, Keyboards) und Herbert (Gesang, Gitarre) nun erstmals neben einem Bassisten und Drummer auch einen zweiten Keyboarder mit auf Tour: Florian Malicke, einen Enkel des großen Komikers Heinz Erhardt.
“Es soll getanzt werden bei unseren Konzerten”, sagt Battisti. “So wie früher bei Beat-Konzerten.” Neben Independent und Elektro sind Sixties-Elemente wie Beat (The Who) und Psychedelic ebenfalls ein deutlicher Bezug auf “PASP”. Die vier Buchstaben des Titels stehen für “People”, “Animals” “Society” und “Places”. Je Thema präsentiert die CD drei bis vier Songs. Unter “Animals” etwa den asiatisch angehauchten, klangfarbenreichen Song “Elephants & Mirrors”. “Wäre es eine Vinylplatte, stellte sie als Doppel-LP auf jeder der vier Seiten ein Thema vor”, sagt Herbert. So wie bei den in den Sechzigern und Siebzigern beliebten Konzeptalben.
Woher kommt eigentlich ihr Bandname? In einer Radiosendung hatte das Duo einmal klargestellt, dass der von ihnen verbreitete Mythos, sie hätten sich nach einem Hippie-Aufstand am Woog benannt, nicht stimme. Dennoch setzt sich das Gerücht hartnäckig fort. “Mitten in Darmstadt liegt ein See”, schreibt etwa die Berliner Tageszeitung “Junge Welt”. “Er heißt Woog. Einen kleinen Arbeiter- und Studentenaufstand gab es 1968 in der unspektakulären Beamtenstadt.” Werˆ”s glaubt.
Konzert der Woog Riots am Samstag, 18. Oktober, 22 Uhr, im 603qm,
Alexanderstraße 2. Eintritt 5 Euro.