Gedenken an Hanau

Am 19. Februar 2020 wurden in Hanau neun Menschen tödliche Opfer von rassistischer Gewalt. Die rechtsextremistische Tat kam trauriger Weise nicht überraschend, sondern ist vielmehr ein Zeichen der seit Jahren voranschreitenden Radikalisierung und erschreckendes Zeichen einer verhärtenden Gesellschaft in der Hass und Ausgrenzung immer noch zum Alltag zu gehören scheinen. Noch immer müssen Menschen aufgrund ihrer angenommenen Herkunft, ihrer politischen Haltung oder ihres Glaubens mit der Angst leben angegriffen zu werden. Zustände die unerträglich sind und es schon immer waren. Es ist nötig Umstände und Tat lückenlos politisch aufzuklären.

Insbesondere in Polizei und weiteren staatlichen Behörden müssen endlich verpflichtend Antirassimus- und Diversity-Trainings etabliert werden. Diesen Institutionen obliegt der Schutz der Bevölkerung und die Umsetzung staatlicher Aufträge. Rassismus in den eigenen Reihen kann keinesfalls geduldet werden. Vielmehr müssen die Behörden eine Vorbildrolle einnehmen und das Bild der vielfältigen Gesellschaft in Deutschland widerspiegeln.

Zudem bedarf es einen gesellschaftlichen solidarischen Umgang miteinander. Wir sind alle gefragt und wir sind alle gemeint. Rechte Gewalt richtet sich nicht gegen die „vermeintlich Anderen”. Es ist ein Angriff auf Alle.

Alle Menschen sind anders. Und alle Menschen sind gleich. Vielfalt ist etwas Wunderbares und Bereicherndes. Vor drei Jahren wurde diese Vielfalt in unserer Gesellschaft angegriffen und Menschen aus dem Leben gerissen. Ihrer und ihrer Anghörigen wollen wir gedenken. (Kerstin Lau)

In Erinnerung an: Ferhat Unvar, Hamza Kurtovic, Said Nesar Hashemi, Vili Viorel Paun, Mercedes Kierpacz, Kaloyan Velkov, Fatih Saraçoglu, Sedat Gürbüz, Gökhan Gülteki und die vielen anderen Opfer rassistischer Gewalt. #SAYTHEIRNAMES

Am 18.02.23, 19 Uhr, Karolinenplatz, ruft ein breites Bündis der Zivilgesellschaft zum gemeinsamen Gedenken auf.