Arm raus – Reich rein? Oppenheimer Strasse bleibt!

oppenheimer.jpgPressemitteilung von der:

Bürgerinitiative gegen Abriss von bezahlbaren städtischen Bauvereins-Wohnungen

http://oppenheimerbleibt.wordpress.com/

Kein Abriss von Mietwohnungen für teure Eigenheime!

Liebe Bewohnerinnen und Bewohner der Oppenheimer Straße,

Sie haben wie wir vor einigen Wochen, nach vielen Jahren oder Jahrzehnten des Lebens in der Oppenheimer Straße, vom Bauverein die Kündigung für Ihre Wohnung zum Sommer 2011 erhalten.

Für alle Nicht-Betroffene:

Hier das Original-Kündigungsschreiben als PDF zu Ihrer Kenntnis:

http://oppenheimerbleibt.files.wordpress.com/2010/11/kc3bcndigung-an-alle-mieter-oppenheimer-strasse.pdf

Der Bauverein plant den vollständigen Abriss unserer schönen und liebgewonnenen Mietwohnungen und möchte stattdessen dort schicke Reihenhäuser errichten, die er für hohe Preise an eine zahlungskräftige Klientel verkaufen will.

Arm raus – Reich rein?

Wahrscheinlich wird es sich niemand von uns finanziell leisten können, eines dieser Häuser kaufen zu können. Nicht anders verhält es sich mit den Häusern in der Binger Straße, Einmündung Oppenheimer Straße, bei denen gerade der Umbau beginnt. Auch dort vernichtet der Bauverein günstige Mietwohnungen und will an deren Stelle Eigentumswohnungen errichten. Wenn Sie dort leben bleiben möchten, können Sie diese dann zu Höchstpreisen, 3-Zimmer für 180.000 Euro, vier Zimmer für 260.000 Euro erwerben. Wer von uns kann sich solche Preise leisten?

Eine Kette: Gießener Straße – Holzhofallee – Binger & Oppenheimer Straße

Der Bauverein, zu 100{cc6e9fa4799c65423e7b3aff9df2eb4f369581e8fac009e6ba61f9293a7cdc2c} im Besitz der Stadt Darmstadt (und damit auch uns!) betreibt unter der Leitung des Vorsitzenden Hans-Jürgen Braun schon seit mehreren Jahren eine konsequente Politik der Vernichtung günstigen Wohnraums zu Gunsten von teurem Wohnraum für Besser- und Spitzenverdiener. So führte der Umbau der Häuser in der Gießener und Mollerstrasse schon vor einigen Jahren dazu, dass von den ursprünglichen Mietern nur noch ein einziger nach den Arbeiten wieder zurückgezogen ist. Die Mieten wurden drastisch erhöht. Das gleiche passierte nach den Umbauten in der oberen Holzhofallee. Auch dort kann sich kaum einer der alten Mieter die jetzigen teuren Mieten noch leisten.

Das beste Musterbeispiel haben wir aber selbst vor der Nase. Nach dem Umbau der beiden Häuser auf der linken Seite am Ende der Oppenheimer Straße, werden dort jetzt knapp 1000,- Euro/Monat für eine 75 Quadratmeter-Wohnung verlangt. Eine satte Verdopplung von dem, was viele von uns bisher monatlich zahlen! Wer kann das mit seinem Arbeitseinkommen oder seiner Rente erwirtschaften?

Verdrängung von Mietern mit wenig Einkommen

Die Folge ist, dass wir aus diesem Wohngebiet verdrängt werden. Schritt für Schritt will das der Bauverein auch mit den anderen Bewohnern des Viertels machen, schließlich wird in den bunten Werbebroschüren schon jetzt vom Wohngebiet “Oppenheimer Park” gesprochen.

Dableiben? Nur mit viel Subvention!

Es ist also festzustellen, dass der Bauverein insgesamt fast zweihundert günstige Wohnungen im Gebiet der ehemaligen Postsiedlung vernichten will, um sich dort mit Eigentumswohnungen, Reihenhäusern und teuren Mietwohnungen eine goldene Nase zu verdienen.

Der Bauverein scheint einen unternehmerischen Schwerpunkt auf die Errichtung von neuen Bauprojekten für die Oberschicht zu setzen. Nicht weit von unserem Wohngebiet entfernt errichtete er am Jüdischen Friedhof vor einigen Jahren ein Wohngebiet, bei dem man für einige Häuser 1 Millionen Euro mitbringen musste, um dort residieren zu dürfen: http://www.darmstadt.de/standort/stadtentwicklung-und-stadtplanung/stadtplanung/stadtumbau/gaertnerei-loos/index.htm

Um dem Projekt in der Postsiedlung eine soziale Note zu geben, hat der Bauverein in Kooperation mit der Stadt Darmstadt beschlossen, das Belegungsrecht für Wohnungen im gerade fertiggestellten Bau am Ende der Oppenheimer Straße für einen festgesetzten Zeitraum an die Stadt Darmstadt zu verkaufen (= Sozialer Wohnungsbau). Dafür erhält er die stolze Summe von 1 Millionen Euro. Es ist verrückt: Erst sorgt der im Besitz der Stadt Darmstadt befindliche Bauverein für die massenhafte Vernichtung von günstigen Wohnungen, dann erhält er viel Steuergeld, damit er zulässt, dass die Mieten von einigen Wohnungen städtisch subventioniert werden.

Wer trägt die Verantwortung?

Vorsitzender der Bauverein Darmstadt AG:

Hans-Jürgen Braun, Bündnis 90/ Die Grünen

Vorstandsmitglieder:

Daniela Wagner, Bündnis 90/Die Grünen (Mitglied des Bundestags)

Michael Siebel, SPD (Mitglied des Hessischen Landtags)

Wohnungsdezernent im Magistrat der Stadt Darmstadt:
Jochen Partsch, Bündnis 90/Die Grünen

(zur Information: Ehemann von Daniela Wagner)

http://de.wikipedia.org/wiki/Gentrifizierung

2 Kommentare

  1. ich vervollständige Ihre Information an den Verbraucher oder Wähler.

    Vorsitzender der Bauverein Darmstadt AG:

    Hans-Jürgen Braun, Bündnis 90/ Die Grünen

    Vorstandsmitglieder:

    Daniela Wagner, Bündnis 90/Die Grünen (Mitglied des Bundestags)

    Michael Siebel, SPD (Mitglied des Hessischen Landtags)

    Wohnungsdezernent im Magistrat der Stadt Darmstadt:
    Jochen Partsch, Bündnis 90/Die Grünen – ist verantwortlich für den Mietspiegel und den damit zusammenhängenden steigenden Mietpreisen und steigenden Umsätzen bei der Bauverein AG.

    Zur Information: Jochen Partsch ist Ehemann von Daniela Wagner – welche eine Umsatzbeteiligung über Ihre Vorstandsbezüge bekommt…ein Schelm wer böses dabei denkt:-)

    Frau Brigritte Lindscheid (Vorstand Mieterverein He
    ssen e.V.)Bündnis90/Die Grünen wirft weitere fragen auf!

    Sie unterstützt die Mieter in der Oppenheimer Strasse (gegen Geld versteht sich!) und Ihre grünen Kollegen kündigten den Mietern aus “wirtschaftlichem Interesse!”…nicht etwa wegen Baufälligkeit:-)

    Im oben genannten Kündigungsschreiben wird 5 mal auf den Paragraph 573 im BGB verwiesen – nur einmal wird Hilfe angeboten und “keinmal” wurde sich für die Umstände entschuldigt…Chance verpasst – Schade!

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