08. Mai – Tag der Befreiung

Am 8. Mai 1945 endete mit der Kapitulation Deutschlands der Zweite Weltkrieg in Europa. Mit ihm wurde die verbrecherische Schreckensherrschaft der Nationalsozialisten beendet. Die alliierten Streitkräfte befreiten Deutschland und Europa vom Faschismus – ein Tag der Befreiung, aber auch ein Tag des Erinnerns und des Mahnens.

Wir gedenken der Opfer des NS-Regimes: der sechs Millionen ermordeten Jüdinnen und Juden, der verfolgten Sinti und Roma, der Homosexuellen, der Menschen mit Behinderung und vieler weiterer Minderheiten. Wir erinnern an die rund 60 Millionen Kriegstoten und an die unermessliche Zerstörung auf dem gesamten Kontinent.

Der 8. Mai erinnert uns bis heute daran, wohin Faschismus, Rassismus und Nationalismus führen können. Und er macht deutlich: Die Verbrechen des NS-Regimes waren keine ferne, isolierte Erscheinung – sie wuchsen aus der Mitte der Gesellschaft. Die Mehrheit unterstützte das NS-Regime, wählte es an die Macht oder passte sich ihm an. Auch in Darmstadt erhielt die NSDAP 1933 fast 50 Prozent der Stimmen. Nur wenige hatten den Mut, Widerstand zu leisten, so wie Wilhelm Leuschner, Carlo Mierendorff und Georg Fröba – ein Engagement, das Leuschner und Fröba mit ihrem Leben bezahlten.

Heute, 80 Jahre später, erleben wir erneut, wie rechte Ideologien in Parlamente einziehen, wie extrem rechte Positionen den öffentlichen Diskurs verschieben und das gesellschaftliche Klima vergiften. Solidarität, Gleichstellung, Minderheitenschutz und demokratische Werte werden wieder offen angegriffen.

Der 8. Mai mahnt uns: Erinnerung darf nicht verblassen. Freiheit, Menschenrechte und Demokratie sind nicht selbstverständlich. Sie müssen jeden Tag verteidigt werden – entschieden, mutig und solidarisch.

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