Antrag: Baumfällung am Waldkunstpfad

In der nächsten Stavo (11. November 2021) bringen wir den Antrag ein, dass der Magistrat auf das Land Hessen Einfluss nimmt, die vom Forstamt Hessen geplante Fällung von 160 bis zu 200 Jahren alten, gesunden Bäumen auf dem Gelände des Waldkunstpfades nicht durchzuführen. Stattdessen fordern wir:

  • Nur die nötigsten Wegesicherungsmaßnahmen sind durchzuführen.
  • Es ist zu prüfen, ob ggf. auch durch Netze oder andere Alternativmaßnahmen ein Schutz vor herabfallenden Ästen durchgeführt werden kann.
  • Vorratsfällungen von gesunden Bäumen, die eventuell in den nächsten Jahren erkranken könnten, sind zu vermeiden.

Begründung:

Im Herbst sollen am Waldkunstfpad (zwischen Böllenfalltor und Polizeipräsidium) 160 Bäume gefällt werden. Für die Prüfung zur Fällung bereits markiert sind auch bis zu 200 Jahre alte Buchen, die gesund und nicht geschädigt sind.

Die Fällungen sollen zum Teil erfolgen, um die Wegesicherung zu gewährleisten, zum Teil aber auch, weil die Vermarktung der Bäume in den „Ernteplan“ des Landes Hessen einfließt.

Hartmut Müller, Leiter des Forstamts Darmstadt, gesteht selbst, dass mit dieser Maßnahme gesunde, nicht geschädigte Bäume gefällt werden, von denen keinerlei Gefahr ausgeht: „Wir handeln vorausschauend und ernten auch im Zuge der Maßnahme gesunde Altbuchen, die gegebenenfalls in ein oder zwei Jahren ein Problem bringen werden.“ (Darmstädter Echo, 09.10.2021)

Bäume sollen ohne Not gefällt werden, weil sie in der Zukunft eventuell zum Problemfall werden könnten? Eine Art Vorratsfällung, um Aufwand zu vermeiden? Dieses Vorhaben ist absolut aus der Zeit gefallen!

Wie lässt sich solch ein massiver Eingriff in den Waldbestand mit den Anstrengungen zum Klimaschutz (u.a. Darmstädter Klimavorbehalt) und dem Leitbild Wald in Einklang bringen?

Gesunde Bäume dürfen nicht gefällt werden. Sie sind unsere wertvollsten Ressourcen beim Abbau von CO2!

Unverständlich ist die Logik dahinter. Die Wegesicherung wird mit dem Waldkunstpfad begründet. Der Waldkunstpfad wurde im Wald installiert, um Wald erlebbar zu machen. Wenn jetzt die Sicherheit von Menschen gefährdet ist, weil der Waldkunstpfad im Wald ist, sollte man einen anderen Ort für den (Wald-)Kunstpfad suchen, statt den Wald zu vernichten!

Diesem Vorgehen muss dringend Einhalt geboten werden – sonst verkommen Bekenntnisse von Regierenden und Verantwortlichen zum Klimaschutz vollends zum Lippenbekenntnis.

 

 

Bild von Hans Braxmeier auf Pixabay

 

 

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