Februar 2007

Soli Konzert fürs Pillhuhn

am
Freitag 
16.02.2007
in
der 
Knabenschule 

 

Guude loitz,

wie ihr vielleicht mitgekriegt habt hat das pillhuhn wegen finanziellen problemen zumachen müssen.Nun isses so das karina und walter versuchen unser aller wohnzimmer phönixgleich wieder auferstehen zu lassen.
Neue konzession heißt aber auch ....... umbau nach vorgaben des brandschutzes, ordnungs und veterinäramtes.
Heißt also auch .....Investitionen!!!!!!!!!!!!!
Nun wollen wir mal ausnahmsweise ned für teestube, bahnhofsmission, scentral oder wem wir auch immer unter die arme gegriffen haben, ne party machen sondern diesmal en büschen kohle für unseren treffpunkt klarmachen.
Deswegen unterstützen auch wir Bastis initiative zu dem soli konzert.

 

 

Freie Kultur Szene ausgetrickst

Bericht über die Kulturausschuss Sitzung zum Haushalt 2007 am 19.1.2007

Am Freitag (19.1.2007) war es soweit.
Im Kulturausschuss sollten die Würfel fallen, für eine stärkere Unterstützung und höhere Zuschüsse der Freien Kultur Szene.
Heraus kam ein kleiner Hasenköttel !!!!!!!!!!!

Die freie Kulturszene besteht aus ca. 130 Gruppen und Initiativen.

Die Theatergruppen im Mollerhaus ca. 20 Gruppen, die Gruppen im Hoffart ca. 10 Initiativen, in der Knabenschule ca. 70 Gruppen und weitere 30 Gruppen arbeiten unabhängig als freie Kulturinitiativen. 
Ganze 26 000 € für diese ca. 130 Gruppen hat die Ampelkoalition ausgespuckt.
Diese Summe ist eine krasse Beleidigung und eine kulturelle Ignoranz dieser Kulturarbeit.
Jedes Wochenende organisieren diese Gruppen 1/3 aller Kulturangebote, was jede/r in der Wochenendausgabe des Echo nachlesen kann. Also 33 Prozent des kulturellen Angebots in Darmstadt stehen 1 Prozent der städtischen Zuschüsse im Kulturhaushalt gegenüber.
Der gesamte Kulturhaushalt der Stadt Darmstadt umfasst ca. 36.000.000€.

Diese Schmierenkomödie hatte ein Vorspiel.
Im Juni 2004 hat die Freie Szene Darmstadt ein Kooperationsprojekt vorgeschlagen. 
Im Jahr 2005 gründete sich eine Arbeitsgruppe zwischen Kulturamt der Stadt und der Freien Szene. Am Ende stand ein Papier mit der Forderung 270.000 € Erhöhung für die freie Kultur im HH 2007.
November 2005 folgte eine Debatte im Mollerhaus. OB Hoffmann kündigte eine Umverteilung der Mittel an.
Februar 2006, - frischer Wind- wieder eine Diskussion im Mollerhaus. Die Parteien von rot-grün versprechen höheren Zuschuss
August 2006 Gespräch beim OB Walter Hoffmann, die Parteien müssen entscheiden
Oktober 2006 Gespräch im Hoffart Frau Ruth Wagner verspricht stufenweise Verbesserung
2007 Die Ampelkoalition erhöht die Mittel im Haushalt 2007 um 26 500 € (10 % )

Das Ergebnis der 2 ½ jährigen Arbeit ist ernüchternd.
 Die bisherige Zusammenarbeit wird ohne Konfrontation nicht fortzusetzen sein.

Die konkreten Zahlen:

- der Topf Freie Kulturinitiativen wird von 177 500 auf 160 000 gekürzt -17 500 Euro
- das Hopjes Kindertheater bekommt 5 000 € , neue Haushaltsstelle +5 000 Euro
- das Mollerhaus erhält 25 000 (17 5000 für Personal, 7 500 für Kultur) +25 000 Euro
- die Knabenschule erhält 13 750 € mehr +13 750 Euro

die reelle Gesamterhöhung beträgt 

+ 26 250 Euro

Wir kritisieren:
Die durch Bürgersinn und Bürgerengagement gewachsenen Strukturen werden ignoriert oder vertrieben zugunsten von hochpolierten und folgekostenträchtigen Nobelprojekten.

Bürgerengagement und Bürgersinn 

hochpolierte Projekte

Institut für neue technische Form Intef wird an den Rand gedrängt

für

ein Design Hessen e. V. Zentrum auf der Mathildenhöhe
die Oetinger Villa wird fast Opfer

für

ein Hochsubventioniertes Poleninstitut
die studentische Disko, die 603 qm Halle droht die Schließung wegen Lärm

für

das neue Kongress Hotel mitten im Herrengarten
dem Platz für die Skater und BMXler an der Stadtmauer droht das Aus, wie es für den Altensport im Zentralbad schon geschehen ist

für

ein nobles Wellness Bad am Mercksplatz


Der Magistrat dieser Stadt und die Ampelkoalition zerstören durch Engagement gewachsene Strukturen, indem sie sich Denkmäler bauen, die keiner braucht. 
Das zerstört Vertrauen und schafft Verdrossenheit, die sich in sinkenden Wählerzahlen niederschlägt.

Der Verlauf der Kulturausschussitzung ist schnell wiedergegeben:

  1. Der erste Teil der Sitzung war die Diskuission um den Vorplatz des Staatstheaters; die Tiefgarage und der Platz sollen so schnell wie möglich saniert werden Kosten 6,8 Mill €
  2. Als Einleitung für die Diskussion des Haushaltes wurde mein Vorschlag von Uffbasse abgelehnt das Volumen des Staatstheaters von 24 Mill € auf drei Schultern zu verteilen 8 Mill. die Stadt, 8 Mill. der Landkreis, 8 Mill. das Land Hessen. Dadurch würde der Kulturhaushalt um 4,5 Mill entlastet; außerdem könnten die Bürgerhäuser kostendeckend arbeiten, was noch einmal 1,5 Mill. € spart. Von diesen 6 Mill. solte die Freie Kultur Szene1 Mill. € bekommen, die restlichen 5 Mill. entlasten den Gesamthaushalt.
  3. Dann kam der normale Kulturhaushalt. In dem vor allem die neu eingestellten 300 000 Euro für die Beleuchtung des Staatstheaters auffielen.
  4. Zuletzt kam die Behandlung des Eigenbetriebes Kultur.
    Als klar war, dass die Erhöhung so winzig ausfiel, habe ich versucht durch Filibustern die Abstimmung zu verhindern. Die Ampelkoalition Metzger, Bachmann, Heldmann haben geraten, dass wir maßvoll sein sollen und dass wir doch eine Menge erreicht hätten. Die Ampelkoalition hat während meiner Ausführungen abgestimmt.
    Mir wurde dann das Wort von der Vorsitzenden entzogen.
    „Natürlich“ habe ich mir Disziplinloserweise ;o) durch „Re – Entziehung“ das Wort wieder zugeteilt....Anarchie!!!!!!!!!!!!

Durch meine Deklamation des Gedichts „Die Kraniche des Ibykus“ von Schiller konnte wenigstens teilweise das kulturelle Niveau der Sitzung hochgehalten werden. 
Zuletzt war meine Kehle heiser.

Vor allem aber, sei daran erinnert, dass das Agieren der Freien Kultur Szene einen wertvollen Beitrag dazu leistet (Rockkonzerte, Literatur, bildende Kunst, Musik) ein Klima zu schaffen, dass jeden Ansatz von Nazi- oder Faschodreck unterbindet. Darmstadt ist relativ frei von dieser Belastung. Es gibt kaum Ansätze von Nazi oder Fascho Strukturen. Daran hat auch ein Kulturbetrieb Anteil, den die Freie Kultur Szene täglich mitgestaltet.
Jugendliche (und nicht nur die) finden hier Anlauf und Treffpunkte. Strukturen in denen sie sich verwirklichen können. Orte der Begegnungen, wo Sie sich austauschen, einbringen und engagieren können. Eine Szene die ihnen die Möglichkeit bietet, selbst zu gestalten und nicht nur zu konsumieren.

Diese Möglichkeiten bietet nur eine freie Kulturszene.

Nur dadurch kann verhindert werden, dass die rechtsradikalen Rattenfänger keine Möglichkeit bekommen, nicht nur in der Jugendszene, zu agitieren und rekrutieren. Es sollten uns die Vorgänge, die es zur Genüge in Kommunen und Gemeinden gibt die in der Jugend und Kulturarbeit gespart haben, warnen. Die NPD und ihre Schergen wissen genau wo sie anzusetzen haben. Löcher, die durch falsche Einsparungen entstehen, schaffen den Rassisten Freiraum Angebote zu machen die die Kommune nicht mehr bietet. Wir möchten und müssen hier auf das Ungleichgewicht hinweisen, wie Gelder, Gelder die unser aller Steuergeld sind, ausgegeben werden. Und da ist dieser Kulturhaushalt bezeichnend. Nur 1% Ausgaben des gesamten Kulturhaushaltes für die freie, Selbstbestimmende Kulturarbeit ist eigentlich noch nicht mal Hasenköttel, eher wohl ein Hasenpups!!!!!!!!

Darum alle Unterstützung der Freien Kultur Szene!!

Jürgen Barth und ein bisschen Jörg Dillmann