August 2006

Europaplatz (realität und fiktion) oder auch "das aushängeschild der weststadt"

Guude loitz,

ich möchte das sommerloch jetzt ned damit ausfüllen in dem ich hier über testosteron verseuchte sportler herziehe oder auch (was aber mal wirklich kein spass ist) indem ich mich darüber auslassen würde, wie ein international anerkannter staat, terror mit terror beantwortet indem er ebenso wahllos zivilisten, kinder, frauen, alte mordet, wie es die scheiß fanatischen moslemischen „gotteskrieger“ tun. Das alles ohne das ein aufschrei der empörung, ohne das ein „aufs schärfste verurteilen“ stattfindet.
Hier wird eindeutig mit zweierlei maß gemessen. Darüber jetzt zu schreiben würd aber den rahmen sprengen und eigentlich gehörts hier auch ned hin.

Hier möchte ich vielmehr mal auf realität (europaplatz im jahre des herrn anno 2006) und fiktion (magistratsvorlage aus dem jahre 2001) aufmerksam machen.

Wir hatten damals schon gegen diese schwachsinnsvorlage gestimmt.

  1. wegen der wahnsinnssumme für diese hässliche graue öde wüste (fast 1,5 millionen euro)
  2. wegen der ausführung (das es sich wie heute darstellt war abzusehen) es hatte der ehemalige leiter des grünflächenamtes damals schon darauf hingewiesen, das die unterhaltung (strom/wasser/pflege) sehr kostspielig werden würde. (vorsichtige schätzung ca. 60.000 DM (30.000 euro) im jahr was ja durch gestiegene energiekosten logga getoppt wird.
  3. last not least, hatten wir schon im september 2001 darauf hingewiesen, dass unsrer meinung nach der bodenbelag nicht unbedingt indischer granit sein müsse, sondern im zuge der agenda ebenso naturstein aus der region genommen werden könne. Auch hatten wir die befürchtung ausgesprochen, das ja bekannt ist in indien granit oft durch kinderarbeit abgebaut würde.

Der magistrat versicherte, das der zulieferer versichert, das der indische hersteller versichert, das man da sicher sein kann das da ihres wissens alles sicher ist. Frau bischoff (ex LEU)von „offenes darmstadt“ hat sich dahintergeklemmt und in einer sysiphusarbeit nachgewiesen, das granit von anderen zulieferern die gleiche qualität bei geringeren kosten (auch ohne die gefahr von kinderarbeit) hat. Da hat se gekämpft wie eine löwin und tierisch energie und zeit reingesteckt. Aber der magistrat und seine verwaltungslakaien meinen der indische granit is besonders doll hart (und das für so dünne kinderärmchen) und herr gehrke hat ihn ja auch schon auffem marktplatz benutzt und da isser ganz toll und im zuge der sichtachse marktplatz/europaplatz isses ja schon fast unverzichtbar mit diesem materiel zu bauen und das geschieht bis zum heutigen tage.
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Nun aber genug buchstabengeschmier, hier ein paar bilder vom europaplatz wie er sich in seiner ganzen pracht dem auge des betrachters darstellt und dazu textpassagen aus der magistratsvorlage 0838 aus dem jahre 2001.
Ein schelm wer dabei an aktuelle innovative darmstädtereien denkt ;o))

Zur optischen wirkung des natursteines:

„selbst mit großem aufwand kann die elegant lebendige oberfläche eines natursteines in ihrer noblen wirkung mit einem industriell gefertigten kunststein nicht erreicht werden. Insbesondere kann ausgeschlossen werden, dass es durch umwelteinflusse zu starken veränderungen in farbe und strukur kommt."
(sieht aber ned so aus……….)

Weiter geht’s im text:
"Das neue aushängeschild der weststadt mit seiner geplanten modernen, großzügigen erscheinung kann so in technischer und optischer qualität wesentlich aufgewertet werden" 
(naja...:o( )

"Die gestaltungselemente führen mit einer abgrenzenden und haltgebenden grundstruktur zu einer eindeutigen gesamtplatzebene."
(unbestritten ;o)) 

Und weitergehts:
"Um die elegant großzügige wirkung der platzfläche zu unterstützen, ist ein zusammenspiel verschiedener beleuchtungsprinzipien geplant. Zum einen in den sitzbänken integrierte leuchten (kleinkreise, platzteilbereiche) zum anderen bodenstrahler im baumscheibenbereich (objektlicht, indirekte anstrahlung), ausleuchtung der bahnhofsvorfläche durch am kopfbau angebrachte strahler (teilbereichsbeleuchtung) und in die quellbrunnenanlage integriertes unterwasserlicht (objektlicht), welches seine volle wirkung nur im zusammenspiel mit den quellsprudlern entfalten kann, um so zu einem ca. 30 cm hohen selbsterleuchteten wassersprudler zu führen. Die summe der einzelsprudler spannen im raster somit ein in alle richtungen durchlaufendes gesamtfeld auf."
(Hier die bilder dazu, sind bei tag aufgenommen, weil nachts eh nix beleuchtet wird.)

Ich könnt euch jetzt noch mit weiteren bildern zuscheißen, aber macht euch doch selber ein bild (bei tag oder nacht) oder fragt doch einfach mal bürger die dort öfter verkehren nach deren eindruck.

Es bleibt die hoffnung, das das unkraut zwischen den“ noblen“ „durch umwelteinflüsse unveränderten“ natursteinplatten wächst und gedeiht und so zu einer grünen schattenspendenden oase wird.
Die dann tatsächlich dazu einlädt auf den bänken zu verweilen und dort die in der (ewigst defizitären) bahngalerie besorgten speisen, getränke oder auch zeitschriften, medikamente (;o)) und zigaretten direkt vor ort zu verkonsumieren.

Nen schönen sommer noch..........der jörg d.