Darmstadtium und Toskana Therme Bad Orb

Meldung am 1.9.09 vom bund der steuerzahler hessen und erste konsequenz!!!

“Leider leiste sich noch immer die eine oder andere Kommune überflüssige oder überdimensionierte Prestigeprojekte. Beispiele aus der jüngeren Zeit seien das Darmstadtium in Darmstadt und die Toskana Therme in Bad Orb. Auch das im Oktober erscheinende neue Schwarzbuch des Bundes der Steuerzahler werde wieder aufzeigen, dass das Geld mancherorts noch immer recht locker sitze”

http://www.steuerzahler-hessen.de/webcom/show_article.php/_c-129/_nr-340/i.html

Dazu auf HR-online (3.9.09) eine erste konsequenz (in bad orb ;o)):

Bürgermeister will nicht mehr
 
Für die Mehrzahl der Kommunalpolitiker in Bad Orb ist die neue Therme die Zukunft der Kurstadt im Spessart. Bürgermeister Storck (CDU) warnt dagegen seit langem, der millionenteure Neubau könnte der finanzielle Ruin der Gemeinde sein.

Wer schließlich Recht hat, ist offen. Klar ist seit Donnerstag aber, dass Storck das Ende des Streits nicht mehr im Rathaus erleben wird. Der 47-Jährige gab bekannt, er werde bei der Bürgermeister-Wahl am 8. November nicht mehr antreten.

Anlässlich einer Pressekonferenz begründete er den Schritt zudem mit nicht näher genannten familiären Gründen und seiner Überzeugung, in politischen Ämtern müsse es auch Wechsel geben. Storck war zwei Wahlperioden lang Rathauschef des Kurorts mit knapp 10.000 Einwohnern im Main-Kinzig-Kreis.

Bad Orber Parteien kritisierten Storck

Storck hatte immer wieder erklärt, er halte es für falsch, dass die Stadt letztlich die Kosten von 22 Millionen Euro für die neue Therme übernehme. Allein in diesem Jahr muss Bad Orb nach seinen Angaben 4,2 Millionen Euro neue Schulden machen. Drei Viertel davon entfallen auf die Kurgesellschaft. Die Kommunalaufsicht wies die Gemeinde an, Sparmaßnahmen zu benennen. Die Stadt ächzt unter Schulden, die sie aus eigener Kraft wohl nicht mehr tilgen kann.

Aus den Bad Orber Parteien war Storck für seine Mahnungen heftig kritisiert worden, bis hin zu Rücktrittsforderungen. Mit seiner Partei hatte er sich schon früher überworfen. So isoliert hängt dem Bürgermeister auch an, dass eine Therme-Projekt mit chinesischen Investoren zuvor gescheitert war.

Die Parteien hatten hatten das Therme-Projekt schließlich gemeinsam mit Landrat Erich Pipa (SPD) vorangetrieben. Nach dem Aus für das 40 Jahre alte Leopold-Koch-Bad ist die Kurstadt ohne Therme. Viele Geschäftsleute schreiben rote Zahlen. Das neue Thermalbad soll 200.000 Besucher pro Jahr anlocken.

Klar ist, dass die Therme die Stadt auch über die Amtszeit des nächsten Bürgermeisters hinaus finanziell belasten wird: Die Finanzierung der Therme läuft über 30 Jahre.

http://www.hr-online.de/website/rubriken/nachrichten/indexhessen34938.jsp?rubrik=36082&key=standard_document_37879340